Der Deutsche Gehörlosen-Bund e.V. informiert: Deutsche Gebärdensprache wird ab 2021 zertifiziert
Nach Informationen des Präsidiums des Deutschen Gehörlosen-Bundes wird voraussichtlich im Jahr 2021 eine Sprachzertifizierung der Deutschen Gebärdensprache (DGS-Sprachzertifizierung) unter der federführenden Leitung der Abteilung Deaf Studies und Gebärdensprachdolmetschen an der Humboldt-Universität zu Berlin eingeführt.
Mittels solch eines bundesweiten Verfahrens zur Sprachstandsfeststellung in Deutscher Gebärdensprache (DGS) kann sichergestellt werden, dass die Sprachkompetenzen von Personen, die in DGS kommunizieren, das heißt, die in DGS produzieren, rezipieren und in ihr interagieren, klassifiziert werden können. Weiterführende Informationen werden von der Abteilung Deaf Studies und Gebärdensprachdolmetschen an der Humboldt-Universität zu Berlin Mitte 2020 über verschiedene Wege bekannt gegeben.
Seminar des BDG e.V. - Constructed Action/Rollenübernahme -
Claudia Macht Constructed Action/Rollenübernahme: Königsdisziplin für hörende DGSLerner*innen? Warum ist es für hörende DGS-Kursteilnehmer*innen so schwer Constructed Action/Rollenübernahme zu erlernen, obwohl das Verwenden von Rollenübernahme für taube Gebärdensprachnutzer*innen so leicht und selbstverständlich ist? Welche Strategien für taube Gebärdensprachdozent*innen gibt es, um den Erwerb von Constructed Action/Rollenübernahme zu erleichtern? Durch das Seminar des Bundesverbandes der Dozenten für Gebärdensprache e.V. am 07. September 2019 führt uns Claudia Macht im Sozial- und Kulturzentrum für Hörgeschädigte Braunschweig, Leonhardplatz 12, 38102 Braunschweig
„Gebärdensprachfilme – Wofür sind sie gedacht“ am 08.September 2019
Das Niedersächsische Institut für die Gesellschaft Gehörloser und Gebärdensprache e.V. trauert um eine Weggefährtin und Unterstützerin, die mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland gewürdigt wurde…Karin Kestner.
Karin Kestner bei der Verleihung (Photo S. Gogol)
Karin Kestner trat mit Ihrer Tätigkeit als Gebärdensprachdolmetscherin für die Belange der Menschen mit Hörschädigungen ein. Sie erkannte, dass diese Personengruppe in unserer Gesellschaft ausgegrenzt und besonders im medizinischen Bereich nur auf das Hördefizit reduziert wurde, was zu einseitiger und oftmals nicht erfolgreicher Beratung und Behandlung führte. Durch Karin Kestner als „Sprachohr“ hatte die benachteiligte Gruppe der Menschen mit Hörschädigungen sich zu Wort gemeldet und für ihre Belange eingestanden.
Karin Kestner baute einen bundesweiten einmaligen Elternhilfsdienst auf, den sie neben ihrer eigentlichen Tätigkeit als Gebärdensprachdolmetscherin ehrenamtlich geleitet hatte. Sie stand beratend für die Sorgen vieler Eltern von Kindern mit Hörschädigungen zur Verfügung und unterstützte diese auch bei bestimmten Behördengängen und bei Briefwechseln mit zuständigen Ämtern und stand diesen auch bei Gerichtsverfahren bei. Nun wird sie uns fehlen.